Mag. Hermann von Findenegg (Findenig)

(1850 - 1901)

Der Erstbesteiger des Montasch

Zu Kugys Zeiten streifte auch noch ein anderer durch die Julischen Alpen. Manchmal von einem Raibler Führer oder einem friulanischen Almer begleitet, ebenso oft still und für sich allein.

Ohne laute Ankündigung, anspruchslos und bescheiden, stark im Willen und groß im Erfolg. Ein Mann der Tat, der Bezwinger des Montasch, Hermann Findenegg.

Mag. Hermann von Findenegg - Erstbesteiger des Montasch (1877)
Mag. Hermann von Findenegg - Erstbesteiger des Montasch (1877)

Österreichischer Alpinist, Apotheker in Villach, geb. am 10. Februar 1850 in Limersdorf bei Klagenfurt, gestorben an einer heimtückischen Krankheit am 9. Januar 1901 in Ferlach.

Obmann des Deutschen und Österreichischen Alpenvereines DÖAV Zweig Villach von 1881 bis 1896.

Erstbesteiger des Montasch (18. August 1877) mit Ant. Brussoferro. Bei der Skralatica kam ihm Kugy 1880 aus der Trenta nur wenige Tage zuvor.

Die heutige Corsi - Hütte an der Südseite des Wischbergs trug bis zum ersten Weltkrieg seinen Namen.

Er vollführte verschiedene Neutouren u.a. an der Kellerwand. – Findenegg kam 1875 nach Villach, hatte bis 1897 die Obere Apotheke in Villach. Zuletzt war er ab 1898 Apotheker in Ferlach.

Der Weg der Erstersteigung des Montasch - der Findeneggweg - trägt heute noch seinen Namen.

 

Quelle: Hannes Heindl, Im Banne der Julier

Die vom Villacher Alpenverein 1902 erbaute Findenegghütte auf dem Wischberg 1910 - das Holz wurde im 1. Weltkrieg zum Stellungsbau verwendet - nach dem Krieg fiel sie an Italien und wurde 1925 als die bis heute bestehende Corsi-Hütte neu aufgebaut
Die vom Villacher Alpenverein 1902 erbaute Findenegghütte auf dem Wischberg 1910 - das Holz wurde im 1. Weltkrieg zum Stellungsbau verwendet - nach dem Krieg fiel sie an Italien und wurde 1925 als die bis heute bestehende Corsi-Hütte neu aufgebaut

Adolf Gstirner (1855-1940) schreibt 1907 in der ZDÖAV über den Tag der Erstersteigung des Montasch:


"Zwei Alpinisten bemühten sich zu gleicher Zeit um ihn, es waren Hermann Findenegg aus Villach und G.Hocke aus Udine. Findenegg kam am 17. August 1877 abends zur Nevea, nachdem ihn ein Besuch in Wolfsbach darüber belehrt hatte, daß auf der Nordseite wohl nichts zu machen sei. Am nächsten Morgen brach er erst um 7 1/2 Uhr mit Antonio Brussoferro auf. Die beiden gingen über die Parte di mezzo zur Fortje dei Disteis; dann überschritten sie die Schlucht, welche sich zum Rio Montasio hinabzieht, an ihrem Ursprunge wendeten sie sich nach links.....

Nach mehrstündiger Kletterarbeit kamen sie zum Grat und über denselben in einer Viertelstunde zur Spitze. Sie hatten acht Stunden von der Nevea gebraucht, aber mit Wegsuchen sicher zwei Stunden verloren..."

Hüttenstempel von der Findenegghütte am Wischberg 1910
Hüttenstempel von der Findenegghütte am Wischberg 1910
Die klassische Arbeit von Hermann Findenig (Findenegg) in der Zeitschrift des deutschen und Österreichischen Alpenvereines 1879
Die klassische Arbeit von Hermann Findenig (Findenegg) in der Zeitschrift des deutschen und Österreichischen Alpenvereines 1879

"Aus Findeneggs Arbeit sprach der kühne und zähe Pfadfinder auf Montasch von Süden, auf Kanin von Norden, gewiß der stärkste und erfolgreichste aller Julierpioniere früherer Zeiten, ein wirklich Großer, der gerne seiner eigenen Kraft vertraute."


Julis Kugy - Arbeit, Musik, Berge, Ein Leben 1931


Aufsatz über den Dobratsch von Hermann Findenegg in der Zeitschrift des deutschen und Österreichischen Alpenvereines 1882
Aufsatz über den Dobratsch von Hermann Findenegg in der Zeitschrift des deutschen und Österreichischen Alpenvereines 1882
Bericht Hermann Findeneggs über seinen Erstersteigungsversuch der Skralatica 1880
Bericht Hermann Findeneggs über seinen Erstersteigungsversuch der Skralatica 1880
Bericht aus dem Jahr 1887
Bericht aus dem Jahr 1887
Mittheilungen des DOAV im Jahre 1894
Mittheilungen des DOAV im Jahre 1894
Nachruf auf Hermann Findenegg in der ZDOAV 1901
Nachruf auf Hermann Findenegg in der ZDOAV 1901