Julische Alpen

„Soviel ich in meinem Leben an Bergen gesehen  habe, nichts kommt in meinem Herzen den Julischen gleich"

                                    Dr. Julius Kugy, Aus dem Leben eines Bergsteigers, 1925

Julische Alpen, Julius Kugy, Denkmal
Kugy-Denkmal an der Vrsic-Strasse (im Jahre 1953 errichtet) - Sommer wie Winter, Tag und Nacht, ob es stürmt und schneit oder bei strahlendem Sonnenschein - der alte Mann blickt unermüdlich über die Hintere Trenta zu seinen geliebten Bergen

Ist der Triglav der höchste und sagenreichste Berg in den Julischen Alpen,

der Suhi Plaz (Skralatica) der wildeste,

der Jalouc der kühnste,

der Manhart der malerischte,

der Razor der vornehmste,

der Wischberg der strahlendste,

der Kanin der farbigste und fremdartigste,

so ist der Montasch der größte und gewaltigste.  

                

                                                                                                  Dr.Julius Kugy

 

 

"Besucher dieser Region spüren die Schönheit und Stille, die von diesen einsamen majestätischen Kalkkolossen ausgehen."

Der berühmte Bergsteiger, Forschungsreisende ("Sieben Jahre in Tibet"),

Lehrer und Freund des Dalai Lama und Erstersteiger der Eiger-Nordwand,

Heinrich Harrer (1912 - 2006) im Buch "Julische Alpen" , Inthal / Pallasmann 2007

Julische Alpen
Blick über die Julischen Alpen von Süden nach Norden
Julische Alpen
Blick über die Julischen Alpen von Norden nach Süden

Die Julischen Alpen liegen südlich von Villach / Kärnten / Österreich, getrennt durch die Gebirgskette der Karawanken, und liegen heute zu ungefähr zwei Dritteln auf slowenischem Staatsgebiet, und zu einem Drittel in Italien.

Bis zum 1. Weltkrieg hatte auch Kärnten einen Anteil an den Julischen Alpen (Luschariberg, Montasch, Wischberg, Raibl, Predil, Mangart).

Sie sind der südöstliche Ausläufer der gesamten Alpenkette und gehören zu den schönsten Berggruppen der südlichen Kalkalpen und und stellen die Verbindung zum anschließenden Karst und dem Meer her.

Josef Aichinger (1855 - 1919 - nach ihm ist heute noch die Aichingerhütte auf der Villacher Alpe / Dobratsch benannt) hat schon im Jahre 1909 in der Zeitschrift des Deutschen und Österreichischen Alpenvereines eine wunderbare Beschreibung der Julischen Alpen abgegeben:

 

"Innerhalb der genannten Begrenzung haben die Julischen Alpen fast durchweg Hochgebirgscharakter und selbst die weit nach Süden vorgeschobenen Ausläufer zeigen trotz der geringen absoluten Höhe zumeist einen derart steilen und wilden Aufbau, daß man ihnen den Hochgebirgs-Charakter kaum absprechen kann.

In diesem verhältnismäßig kleinen Alpengebiete herrscht eine Mannigfaltigkeit, die ihresgleichen sucht, in allem und jedem, in Berg und Tal und nicht zuletzt in den Menschen und in dem, was sie dem Landschaftsbild hinzugefügt haben.

Da gibt es Felsburgen, die sich mit Riesenwänden aufbauen und mit ihrem weißen Gestein grell von des Himmels Blau abstechen...

...des Abends aber in ein Glutmeer getaucht sind, wilde, trotzige Gesellen, die dem Zaghaften abweisend genug erscheinen, den Mutigen aber mit unwiderstehlicher Gewalt hinanziehen.

 

Inzwischen aber liegen weite, grüne Matten, blumenbesäte Hänge und friedliche Almen, von denen aus man die Pracht, die ringsum sich breitet, bequem und mühelos genießen kann.

In der Höhe schimmern blaue Firnen, indes die Niederungen von prachtvollen Forsten bestanden sind, deren dunkles Grün einen wirksamen Gegensatz zu den bleichen Felswänden bildet. Dazwischen liegen entzückende Alpenseen, in deren klaren Gewässern sich die Landschaft noch einmal im Spiegelbilde zeigt,


..und manch mächtiger Wasserfall stürzt, in wilde Schluchten eingebettet, donnernd zur Tiefe.

Dies ein allgemeines Bild dessen, was die Natur in den

Julischen Alpen von ihren Wundern zur Schau gestellt hat.

Welch ein Reichtum und welche Mannigfaltigkeit liegt aber im besonderen vor. Schroff aufragende Felstürme finden sich neben ungeheuren, weit ausgebreiteten Steinwüsten, liebliche, im saftigen Grün der Wiesen prangende Täler neben solchen,wo rasende Wildbäche die Sohle zerstört und die Hänge durchfurcht haben, so daß das nackte Gestein überall die Oberhand gewinnt.

Und wie Berge und Täler verschieden sind, so sind es auch die Menschen, die zwischen ihnen wohnen.

Drei Völkerstämme: Deutsche, Italiener und Slovenen teilen sich in den Besitz der Julischen Alpen und wohnen dort, es sei dies gleich anfangs als ein erfreulicher Umstand hervorgehoben, friedlich nebeneinander."

Seit Jahrhunderten der Wallfahrtsort der drei europäischen Völkerfamilien: der Germanen, Romanen und Slaven - Der heilige Luschariberg (Monte Santo Lussari)
Seit Jahrhunderten der Wallfahrtsort der drei europäischen Völkerfamilien: der Germanen, Romanen und Slaven - Der heilige Luschariberg (Monte Santo Lussari)

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Der wunderbare Bericht stammt aus dem Jahre 1909 -

nur 6 Jahre später -  1915 -  wurden die friedlichen Nachbarn in einen furchtbaren, menschenverachtenden Krieg gehetzt.

Durch den 1. Weltkrieg ging das Gebiet der Julischen Alpen nicht zuletzt durch den aufreibenden Gebirgskrieg und die zwölf Isonzoschlachten in die Weltgeschichte ein, deren Spuren auch heute, 100 Jahre später, noch auf Schritt und Tritt gegenwärtig sind.

 

Die Julischen Alpen sind heute ein Paradies für Wanderer, Klettersteiggeher und Naturliebhaber....


...für Viele seit Generationen auch ein sagenumwobenes Traumland, in dem ihre Seele eine Heimat gefunden hat.

 

Die höchsten Gipfel

der Julischen Alpen

 

1. Triglav 2.864 m

2. Montasch 2.754 m

3. Škrlatica 2.740 m

4. Mangart 2.679m

5. Wischberg 2.666m

 

 

 

 

 

 

Julius Kugy -

 

Der Erschließer der Julischen Alpen

 

Kugy Julius, Großkaufmann, Alpinist und alpiner Schriftsteller.

Geb. am 19.7.1858 in Görz (Goriza);

gest. am 5.2.1944 in Triest.

Kleinere Berge

in den Julischen Alpen

 

Raibler Fünfspitz

Luschariberg

Königsberg

Steinerner Jäger...

 

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