Prestreljenik-Fenster, Okno (Prestreljeniško okno, Finestra del Monte Forato)  2.391 m

Die im Winter 2009/2010 eröffnete Prevala-Luftseilbahn wurde nach fast 40 Jahren endlich realisiert. Pläne für das länderübergreifende Skigebiet existierten seit den 1970er Jahren. Das Projekt kostete 13 Millionen Euro. Damit wurde der langersehnte Zusammenschluss der beiden Skigebiete Sella Nevea (Italien) und Bovec (Slowenien) endlich geschafft.

Einer der letzten Gletscherreste an der schattigen Nordseite des Kanin (Monte Canin).

In den 1970er Jahren stand hier ein kleiner Schlepplift und es wurde im Sommer Ski gefahren. Heute findet so wie es aussieht, eine Lawinenausbildung statt.

Die Trasse der Skipiste wird im Sommer zur Steinwüste. Gott sei Dank war es bei unserem Aufstieg bewölkt, sonst brennt hier die Sonne gnadenlos herunter.

Die Bergstation der von Bovec kommenden Seilbahn ist ein architektonisches Relikt aus der kommunistischen Zeit Jugoslawiens. In der Bergstation befindet sich das Restaurant Prestreljenik, auf 2.200 Meter über dem Meeresspiegel das höchstgelegene Restaurant Sloweniens.

Waren wir bis hierher fast alleine unterwegs, ist es plötzlich vorbei mit der Ruhe.

Von der Terrasse des Restaurants wird die sonst ruhige Gebirgsgegend mit lauter Musik beschallt. Die Bergstation spuckt pausenlos "Halbschuhtouristen" aus, die mit teilweise mit Sandalen oder Crocs aus dem sommerlichen Socatal bequem mit der Gondelbahn herauf ins Hochgebirge kommen. Sie gehen ein paar Meter, schießen ein paar Selfies und fahren dann wieder hinunter.

Fast fühlt man sich wie in einem Science-Fiction-Film auf einem anderen Planeten.

Zum erstenmal erblicken wir unser heutiges Ziel, das "Okno" wie das Prestreljenik-Fels-Fenster genannt wird.

Zeitreise - zwischen diesen beiden Aufnahmen liegen über 30 Jahre. Oberes Bild aus dem 1991 erschienenen Buch Julische Alpen von Hüsler und Hofstätter

Das Prestreljenik-Fenster ist ca. 10 x 7,5 Meter groß und bietet auf italienischer Seite spektakuläre Tiefblicke hinunter auf die Gletscherreste des Kanin und die gegenüberliegende Montasch-Gruppe mit ihren weitläufigen Almen. Auf slowenischer Seite blickt man in das darunter liegende Soca-Tal und über die Julischen Voralpen bei klarem Wetter bis an die Adria.

Beim Rückweg von der Prestreljenik-Scharte (Sedlo) 2.292 m zur Prevala-Scharte (Sella Prevala) 2.067 m gehen wir nicht mehr über die Skipiste, sondern links daneben über den markierten Wanderweg. Der Weg führt durch spektakuläre Karstlandschaft mit schneegefüllten Dolinen (Karsttrichtern).

Grenze zwischen Italien und Slowenien