Monte Zoncolan (1.750 m)

"Jeder Giro d´Italia - Teilnehmer bekommt reflexhaft Angstzittern, wenn er Kronplatz oder Zoncolan hört. 20% Steigung und mehr…" 

(Dr. Strunz, www.strunz.com)

Die Westauffahrt auf den Monte Zoncolan gilt als der schwierigste Aufstieg im professionellen Radsport und wird in Italien auch "Der Kaiser" genannt.
Auf einer Strecke von 10 Kilometern steigt die Höhe um 1.200 Meter, von 530 m in  Ovaro auf 1.735 m auf dem Zoncolan.
Selbst bei der Tour de France gibt es keine Anstiege, die mit dem Zoncolan vergleichbar sind: Gilberto Simoni, ein ehemaliger italienischer Radrennfahrer, der zweimal auf dem Zoncolan gewonnen hat, sagte: "Die leichteren Abschnitte des Zoncolan sind schwieriger als die härteren Abschnitte bei der Tour de France."

Die Etappe auf den Zoncolan beim Giro d´Italia heißt offiziell "Welcome to hell" - "Willkommen in der Hölle" und beim Beginn des Aufstieges, am Ortsende von Liariis ist während des Rennens ein Banner über die Straße gespannt: "La Porta per l´Inferno" - "Das Tor zur Hölle".

Die Westauffahrt des Monte Zoncolan gilt als einer der schwierigsten Anstiege des Radsports.

Als Vergleich kann lediglich die Steigung nach Alto de Angliru in Spanien herangezogen werden.

Die Fahrer müssen auf einer Strecke von 10 km

1200 Höhenmeter bewältigen.

Der eigentliche Aufstieg beginnt Liariis, 8,5 Kilometer vom Gipfel entfernt.

Die Straße überwindet auf den nächsten 6 Kilometern 900 Höhenmeter, was einem Durchschnitt von 15% entspricht. Nach diesem Abschnitt führt die Straße durch drei kurze Tunnel, bevor eine Reihe steiler Serpentinen unmittelbar unterhalb des Gipfels führen.

Die Straße auf den Zoncolan ist den Helden des Giro d´Italia gewidmet. Alle paar Hundert Meter steht eine Tafel mit dem Konterfei einer der Legenden des Radrennsports. Den Anfang macht der tragische Held Ottavio Bottecchia bei Km 0,000.

Km 0,5 - Alfredo Binda - Der erfolgreichste Radprofi der 1920er Jahre - er gewann unter anderem fünfmal den Giro d´Italia (1925,1927,1928, 1929, 1933) und feierte 41 Etappensiege beim Giro - ein Rekord der erst 2003 gebrochen wurde.

Km 1,0 - Louison Bobet - Sieger der Tour d´France 1953,1954 und 1955. Gewinner fast aller wichtigen Eintagesrennen wie Mailand–Sanremo (1951), Lombardei-Rundfahrt (1951), Flandern-Rundfahrt (1955) und Paris–Roubaix (1956).

Km 1,3 - Charly Gaul - "Engel der Berge" genannter Bergspezialist - Sieger des Giro d´Italia 1956 und 1959. Sieger bei der Tour de France 1958. Glocknerkönig 1951 und 1952.

Km 2,5 - Felice Gimondi - Gewann 1965 mit 22 Jahren in seinem ersten Profijahr sensationell die Tour de France. Es dauerte 33 Jahre bis mit Marco Pantani wieder ein Italiener die Tour gewann. Giro-Sieger 1967,1969 und 1976.

Km 3,1 - Eddy Merckx - Der erfolgreichste Radrennfahrer der Radsportgeschichte.

Gewann je fünf Mal den Giro d´Italia (1968, 1970, 1972, 1973, 1974) und die Tour de France (1969-1972, 1974).

Km 3,5 - Francesco Moser - Sieger beim Giro d´Italia 1984, dreimal Zweiter, zweimal Dritter. Sieger 1978, 1979, 1980 beim  Kopfsteinpflasterrennen Paris- Roubaix.

Km 4,0 - Bernard Hinault - Sieger des Giro d´Italia 1980, 1982, 1985.

Sieger der Tour de France 1978, 1979, 1981, 1982, 1985.

Km 4,5 - Giuseppe Saronni - Sieger des Giro d´Italia 1979 und 1983. Legendärer Rivale von Francesco Moser.

Km 5,0 - Gianni Bugno - Giro d´ Italia Sieger 1990.

Km 5,7 - Miguel Indurain - Einer der erfolgreichsten Radrennfahrer der Geschichte. Sieger des Giro d´Italia 1992 und 1993. Sieger der Tour de France 1991 bis 1995.

Obwohl der Giro d´Italia erst seit 2003 auf dem Monte Zoncolan fährt – insgesamt war er bis 2018 sechsmal Etappenziel – hat sich der Zoncolan in der kurzen Zeit in den Olymp des Radsports hinaufgearbeitet.  

Aus zwei Gründen wird er in einem Atemzug mit den bekanntesten Anstiegen im Profi-Radrennsport genannt :  Erstens seine unbarmherzige, nie enden wollende Steilheit und seine riesige Naturarena im Zielbereich, wo sich schon Stunden vor dem Rennen tausende fanatische Fans am Berggipfel versammeln und sich und ihre Helden feiern.

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